Lautenbacher und Seewald in der Mannschaft auf Platz vier
Sapareva Banya, Bulgarien / Benediktbeuern / Gaißach – Erst nach der Deutschen Meisterschaft Anfang August wurden der Benediktbeurer Toni Lautenbacher und Andreas Seewald aus Gaißach in die Nationalmannschaft zur Berglauf-WM berufen. Nun kommen sie mit Top-Ergebnissen aus Bulgarien zurück. Lautenbacher belegte als bester Deutscher Rang 16 und bestätigte damit eindrucksvoll seinen Deutschen Meistertitel. Seewald fand sich auf Rang 21 der weltbesten Bergläufer wieder – und das mit erst einer Berglauf-Saison in den Beinen.
„Es war ein Riesen-Erlebnis für mich in diesem internationalen Feld zu starten“ so Lautenbacher. Als Skibergsteiger im Nationalkader ist er zwar internationale Wettkämpfe gewöhnt aber als Neuling im Berglauf-Zirkus hatte er dann doch etwas Bauchkribbeln. „Die Atmosphäre im Team war top und ich habe mich dann im ganzen Rennverlauf richtig gut gefühlt.“ Dabei war die Strecke alles andere als leicht. Der Kurs über 12,5 Kilometer und 1390 Höhenmetern ist eher lang einzustufen, der kupierte Verlauf störte immer wieder den Laufrhythmus und verlangte eine gute Krafteinteilung von den Athleten. Aber auch Seewald kam sehr gut mit der Streckenführung zurecht. „Ich war hoch motiviert und konnte am Anfang sogar vor dem Toni laufen“ meint er verschmitzt. Aber in einem Flachstück musste er den Teamkollegen dann ziehen lassen, behielt aber bis zur Ziellinie Anschluss an die Top 20.
Die gute Stimmung im deutschen Team zahlte sich im Gesamtergebnis aus. In der Nationenwertung errangen Toni Lautenbacher, Jonas Lehmann, Andi Seewald und Maximilian Zeus für Deutschland hinter den USA, Italien und Mexiko den großartigen vierten Platz. Der Nationaltrainer Berglauf, Kurt König, ist mit diesem Ergebnis auch hoch zufrieden. Immerhin ist Deutschland in dieser Disziplin eher ein Außenseiter. Mit dem Skibergsteiger Lautenbacher und dem Mountainbiker Seewald starten auch Randsportler in der Nationalmannschaft, in anderen Nationen – wie den USA – gibt es viel mehr Spezialisten im Berglauf die dem Kader zur Verfügung stehen. Für die Europameisterschaften im nächsten Jahr sind nun auf alle Fälle Podestträume in der Mannschaftwertung geweckt.
Während Seewald nun erst einmal in den Urlaub fährt und dann in aller Ruhe überlegen will, wie er die weiteren sportlichen Schritte plant, steht bei Lautenbacher schon die Wintersaison vor der Tür. Nächste Woche findet der erste Vorbereitungs-Lehrgang für die Kaderathleten im Skibergsteigen statt. Bei der momentanen Top-Form ist für die Wintersaison sicherlich auch einiges zu erwarten.
Aus deutscher Sicht bemerkenswert ist auch das Ergebnis der Juniorinnen bei der WM. Das große Nachwuchstalent und derzeitige Deutsche Berglaufmeisterin (U20) Sarah Kistner vom MTV Kronberg wurde mit deutlichem Abstand in 22:48 Juniorenweltmeisterin auf der Strecke über 3,5 Kilometer und 500 Höhenmeter. Im Team mit Nada Balcarczyk und Lisa Oed konnte sich zudem über WM-Silber in der U20-Mannschaft freuen.
Bei den Junioren belegte der Rosenheimer Stefan Knopf in 38:39 als bester deutscher U20-Läufer Rang 14.
Beste deutsche Läuferin in der Hauptklasse wurde Melanie Noll (TSV Annweiler). Die diesjährige deutsche Vizemeisterin am Berg belegte bei der WM Rang 17.
WM-Ergebnisse im Überblick:
Juniorinnen U20 (3,5 km)
1. Sarah Kistner (GER) 22:48
2. Michaela Stránská (CZE) 23:31
3. Bronwen Jenkinson (GBR) 23:46
6. Nada Balcarczyk (GER) 24:34
18. Lisa Oed (GER) 25:34
Junioren U20 (7,3 km)
1. Joel Ayeko (UGA) 33:53
2. Victor Kiplangat (UGA) 35:39
3. Albert Chemutai (UGA) 35:50
14. Stefan Knopf (GER) 38:39
31. Luca Hilbert (GER) 40:49
41. Julius Hild (GER) 42:37
Hauptklasse Frauen (7,3 km)
1. Andrea Mayr (AUT) 39:04
2. Valentina Belotti (ITA) 40:47
3. Christel Dewalle (FRA) 41:05
17. Melanie Noll (GER) 43:33
35. Nadia Dietz (GER) 46:02
Hauptklasse Männer (12,5km)
1. Joseph Gray (USA) 1:02:12
2. Israel Morales (MEX) 1:03:51
3. Ahmet Arslan (TUR) 1:04.48
16. Toni Lautenbacher (GER) 1:06:46
19. Jonas Lehmann (GER) 1:07:42
21. Andreas Seewald (GER) 1:07:53
27. Maximilian Zeus (GER) 1:08:40
